Erste Chinchilla Mutation

First Chinchilla Mutation

 

Die erste so genannte Mutation, ein weißes Chinchilla Böckchen dessen Eltern normale Standards waren, wurde 1955 auf der Farm des amerikanischen Züchters „Wilson“ geboren. Es war kein Albino, kenntlich an den roten Augen, sondern eine echte MUTATION, die erste, die beim Chinchilla bekannt wurde. Der Bock hatte die Tätowierung 44R-B17 und hieß "Whitie". Sein Geburtstag war der 21.04.1955 Die Nachkommen aus dieser Linie erhielten den Namen "Wilson Weiße". Dieser Chinchilla Bock ging in die Chinchillageschichte ein und seine Nachkommen wurden die Wilson-Weißen genannt.

Es gab aber schon vorher in einigen anderen Farmen weiße Chinchillas, jedoch verstarben diese oder bekamen keinen Nachwuchs. 1954 wurde in einem vierer Wurf eines dunklen Weibchens und eines mittelhellen Bockes   drei normale Standards und ein weißer Bock geboren welcher aber jedoch zum Pech des Züchters nie weißen Nachwuchs gebracht hatte.  

Die komplette Wilson'sche Mutationslinie erwarb 1957 Dr. Button. Es handelte sich hierbei um 8 weiße Chinchillas, 3 Böcke und 5 Weibchen.

1958 hatten sich die Wison Weißen auf 24 Tiere, 15 Böcke und 9 Weibchen, vermehrt.

Erst im Jahre 1960/1961 kamen die ersten weißen Chinchillas nach Europa und wurden wegen ihrer Seltenheit zu enorm hohen Preisen gehandelt. Für die ersten zahlte man in England eine Kleinigkeit von 15.000 DM!

In der Chinchilla-Post Ausgabe 1960/7 erschien ein Bild aus Amerika mit 6 Weißen Chinchillas, die den sagenhaften Wert von wage und schreibe 100.000 Dm darstellen sollten.

1961 begannen 3 Züchter in Deutschland mit der Zucht der Weißen Chinchillas.

Die Weißen haben eine Felleigenschaft stark ausgeprägt, die die Standards nichts haben, dass ist die Felldichte. Die Verpaarung Weiß mit Standard ergibt nach den Mendelschen Gesetzen in der ersten Generation 50% Weiße und 50% Standards. Das Haarkleid ist entweder reinweiß oder weiß mit schwarzer Granne wobei es nicht die charakteristische Dreifarbstufung des Fells von Unterzone, Band und Schleier zeigt, das so genannte Agutimuster. Aus der Verpaarung Weiß mit Standard gehen auch Silberweiße und Platinfarbene hervor und beide zeigen bereits wieder das Agutimuster. Die Silberfarbenen haben eine silbergraue Unterzone, weißes Band und silbergrauen Schleier, die Platins eine hellblaue Unterzone, weiß-bläuliches Band und einen bläulichen Schleier. Es kommen aber auch so genannte Schecken vor, hauptsächlich aus Verpaarungen von weißen Böcken mit fehlfarbenen Weibchen. Der Schleier der Schecke ist nicht einheitlich sondern gefleckt bzw. scheckig. Aus der Verpaarung von weißen Böcken mit weißen Weibchen entspringen ganzweiße Junge, die aber wegen des Letalfaktors im Erbgut nicht lebensfähig sind. Die Praxis zeigte jedoch, das auch aus solchen Verpaarungen lebensfähige Junge fallen können. Zum Schutze der Tiere sollte man aber eine solche Verpaarung aus Weiß x Weiß nicht setzen!

Etwa Mitte der sechziger Jahre wurden aus einer Verpaarung bei dem amerikanischen Züchter „Larssen“ sehr hellblaue Junge geboren, die er Saphir nannte. Das Haarkleid zeigt das Agutimuster mit hellblauer Unterzone, blauweißem Band und hellblauem Schleier.

Die Black Velvets (schwarzer Samt), wurden bereits 1956 von dem amerikanischen Züchter „Gunning“ gezüchtet. Ihr Fell hat eine schwarze Unterzone, ein sehr schmales schwarz-graues Band und einen tief-schwarzen, sehr ausgedehnten Schleier, also ein volles Agutimuster.

Für die ersten Black Velvets wurden 2.500 und 5.000 Dollar aber auch mehr veranschlagt. Bezahlt wurde die Seltenheit der ersten Tiere und die hohen Erwartungen, die man in sie steckte.

Wer Chinchilla Mutationen züchten will, wird gut tun, sich mit der Chinchilla Vererbungslehre und den Mendelschen Vererbungsgesetzten zu befassen und sich mit den verschiedenen Bezeichnungen und Fachausdrücken vertraut zu machen.